Dieses Naturparadies im Po-Delta hat uns komplett überrascht. Gebucht hatte ich aufgrund der Lage gegenüber von Venedig und neugierig, weil ich vorher noch nie von dieser Insel gehört hatte. Schon die Anfahrt über den 10 km langen Damm vom Festland liess erahnen, dass dies ruhige Tage werden!
Die Isola di Albarella ist eine Privatinsel an der Adriaküste Italiens und liegt in der Provinz Rovigo im Veneto, etwa 70 Kilometer südlich von Venedig. Die Insel ist rund 5 Kilometer lang und maximal 1,5 Kilometer breit, und sie ist von üppiger mediterraner Vegetation sowie einer reichen Tierwelt geprägt. Besonders charakteristisch sind die weitläufigen Pinien- und Pappelwälder sowie die Lagunenlandschaft, die ihr eine natürliche und zugleich exklusive Atmosphäre verleihen. Albarella ist Teil des Naturparks Po-Delta, einem UNESCO-Weltkulturerbe, das für seine einzigartige Flora und Fauna bekannt ist.
Die Insel ist vollständig in Privatbesitz und dadurch wird die Anzahl der Besucher stark reguliert. Der Zugang zur Insel ist ausschliesslich über eine „Mautstelle“ möglich und nur wer den Nachweis erbringen kann, eine Unterkunft auf Albarella zu haben, erhält Zutritt. Wir waren im „Albarella Hotel Capo Nord“ eingemietet, welches eines von zwei Hotels auf der Insel ist. Das Hotel ist nicht besonders empfehlenswert, hat aber den Vorteil, dass es über einige „Appartement-Zimmer“ verfügt, die nicht nur eine kleine Küche, sondern auch eine Waschmaschine haben. Es gibt aber auch viele Ferienwohnungen und Villen, die man mieten kann. Ein grosser Teil der Insel ist in Besitz der Marcegaglia-Gruppe, einer italienischen Industrie- und Immobiliengesellschaft, die erheblich in den Ausbau der Infrastruktur und den Erhalt der Natur investierte. Auch die Hotels und ein grosser Teil der Urlaubsinfrastruktur gehört dieser Gruppe.
Die Insel bietet eine Vielzahl an Freizeit- und Sportmöglichkeiten. Neben kilometerlangen Stränden, gibt es einen 18-Loch-Golfplatz, sowie zahlreiche Tennisplätze, Reitställe, Radwege und Wassersport-möglichkeiten. Albarella ist ungewöhnlich ruhig und sauber. Autos sind auf der ganzen Insel nur für die Anfahrt zur jeweiligen Unterkunft gestattet. Auf der Insel kann man sich ausschliesslich zu Fuss, mit dem Velo (ist in jeder Buchung bereits dabei) oder mit Golfwagen, die man mieten kann, fortbewegen. Die Insel ist ausgesprochen hundefreundlich und auch geeignet, weil man überall sofort in der autofreien Natur ist.
Albarella ist eine Sommerinsel. Im September, der Zeitpunkt unseres Besuches, waren einige Restaurants und Geschäfte schon geschlossen und die Ferienhäuser wurden winterfest gemacht. Im Sommer ist die Insel offenbar immer vollkommen ausgebucht und dann ist es vielleicht auch nicht mehr ganz so ruhig. Die Restaurants, die wir besucht haben, waren mittelmässig.
Tipp: Anders als die Restaurants, ist der örtliche Supermarkt wirklich spitze. Er hat ein grosses Angebot an Brot, Käse, Charcuterie und auch an vorbereiteten warmen und kalten Gerichten. Der Service ist ausgezeichnet und wir würden uns wahrscheinlich das nächste Mal eher in einem Ferienhaus einmieten und selbst versorgen.
